Werbung? Dies ist ein redaktioneller Artikel, dezent garniert mit ein paar Shop-Links! Heute geht es mal wieder um das Thema Reifen, genauer Tubeless. Also die Modelle ganz ohne Schlauch. Damit die zwar nicht zu hundert Prozent, aber irgendwo in die Richtung gehend die Luft halten, braucht es immer noch ein Dichtmittel. Oder Sealant. Oder, weil es zumindest neu so ähnlich aussieht und größtenteils auch damit ist: Latexmilch. Die bringt man dazu irgendwie ins Innere vom Reifen, damit der im Übergang zum Felgenbett und auch an solchen potenziell undichten Punkten wie Sclaverand-Ventil im Übergang zum Felgenbett luftdicht wird. Ich tendiere dazu die Milch immer bei fertig montiertem Reifen durch den Ventilschaft einzufüllen. Aber Achtung: das Ventil verklebt dadurch über die Dauer, wenn die Milch (was sie ja woanders auch soll) verklumpt. Achtet also drauf, dass der Schaft immer mal wieder freigemacht wird von solchen „arteriellen“ Verengungen. Wenn man das alles richtig macht, und – wichtig – Felge und Reifen und solche Kleinigkeiten wie Felgenband und Ventil samt eventuelle nötiger Verlängerung miteinander wollen, dann ist das Ganze erstmal dicht. Zwar nicht so, wie ein 100 Gramm schwerer Butylschlauch, den man wochenlang nicht nachpumpen muss, aber immerhin so, dass es rausgehen kann auf die Straße oder ins Gelände oder wie beim Gravelbike irgendwas was dazwischen. Woran man sich auf jeden Fall gewöhnen muss, ist das regelmäßige Nachpumpen. Eine gute und genaue Standpumpe gehört nämlich ab jetzt zu euren treuen Begleitern. Dafür habt ihr jetzt aber auch ein System, dass mit deutlich weniger Druck als alles mit Schlauch gefahren werden kann, was besonders im Gelände großartig ist. Weiterer Vorteil kann (nicht muss!) sein, dass kleinere Löcher sich durch die Milch bei deren Austreten schnell wieder verschließen. Ich hatte mal eine Stahlnagel im Gravelreifen, den schleppte ich wochenlang mit mir rum, ohne es zu wissen. Da hat das System ohne Schlauch dann eben bombig funktioniert. Ich hatte auch häufiger schon Pannen, die sich auf dem Rennrad währen der Fahrt von selbst behoben, etwa hier beim Nightride von Berlin nach Hamburg und zwar nach 305 von 310 Kilometern, und da ist man natürlich so richtig dankbar, dass man so ein Ding einfach durchfahren kann. Ich hatte aber auch schon häufiger mal einen Wutanfall, weil das überhaupt nicht funktioniert hat mit dem Abdichten, etwa draußen bei zwei Grad und Nieselregen samt klammer Finger, mit denen ich dann doch noch ranmusste zum Schlaucheinlegen. Also wie gesagt: der Pannenschutz bei „Road“ kann, muss aber nicht immer greifen. Was auf jeden Fall aber regelmäßig sein muss, ist der Wechsel oder zumindest das Nachfüllen vom Dichtmittel. Das verliert über die Dauer nämlich seine Wirkung, trocknet aus oder trennt sich in Flüssigkeit und seine festen (Latex & Co.-) Bestandteile. Im schlimmsten Fall, wenn man das nicht im Auge hat, sind von einem Tag auf den nächsten plötzlich beide Reifen Platt und drinnen sieht es dann aus wie eine abgeworfene Schlangenhaut. Habe ich eigentlich schonmal erzählt, dass ich früher Strumpfbandnattern im Terrarium hatte? Da sah das genauso aus. Gestern habe ich mal wieder ein paar Testlaufräder verpackt für den Versand, da sah man, wie neu vs. alte, geronnene Milch aussieht. So grob nach drei Monaten war das Sealant von Stans No Tubes dann fällig. Das ist übrigens genau das gleiche Mittel, das Schwalbe – und ich vermute, noch ein paar andere Marken – unter ihrem Namen anbieten. Fazit: Tubeless ist ein gutes System für alles im performanten Bereich, braucht aber regelmäßig ein Auge drauf und man muss da am Ball bleiben, was sowas wie Wartungsintervalle angeht. Dafür kann man auf der Straße von niederigem Rollwiderstand und gern auch mal einem Pannenschutz samt Milch profitieren und – mein Favourite – im Gelände mit so richtig wenig Luft über die Wurzelteppiche knallen. Ich fahre auf meine Open etwa 1,6 bis 1,8 Bar auf 45er Schwalbe Gravelreifen. In diesem Sinne: fröhliches Geballer. Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
Januar 2025
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