Das erste Zeitfahren dieses Jahr war am Samstag gleich das Event, das jahrelang ganz oben bei mir in der Prio-A-Liste stand: Die Meisterschaft der vier Nordverbände im BDR im Einzelzeitfahren. Erstmalig fand die nicht im Frühjahr, sondern im norddeutschen Spätwinter statt. Verdammte Axt, war das kalt! Ausgetragen wurden die Meisterschaften wie in 2022 wieder in Tasdorf bei Neumünster auf einem Wendepunkt-Kurs. Traditionell fahre ich da in der Hauptklasse und nicht nach Alter. Jetzt kann ich es ja zugeben: Bisher habe ich mir immer einen Spaß draus gemacht, in meiner Disziplin Leute zu verblasen, die deutlich jünger und sonst auch stärker sind als ich. Bisher, denn Samstag gab es endlich mal so richtig auf die Mütze. Für mich. Meine Liebste, von der auch wieder der ganzen Bilder hier sind, meinte auf der Hinfahrt, es sei schön, mich mal wieder im Rennfieber zu erleben. Angeblich schnaufe ich dann immer wie ein Tier. Weil die Tage und Wochen vorher war ich offenkundig nur so mittel bis eigentlich gar nicht heiß auf Wettkampf. Vorab: Dieser Zustand ist aktuell leider noch deutlich ausgeprägter als vor dem Wochenende. Tasdorf bot konstant unter zehn Grad und einen arschkalten Wind. Gefehlt hat eigentlich nur noch Graupel oder Regen. Warmbleiben war also das A und O in den Stunden vor dem Wettkampf. Warmgefahren habe ich mich dann in Thermosachen und damit ich auf der Wiese vom Parkplatz keine nassen Füße bekomme, hatten wir extra eine Bahn alten PVC Bodenbelag dabei. Sonst war auch alles tiptop vorbereitet, zumindest am Material. Die Kette hatte ich sogar gepudert, was ich sonst fast nie mache und alles war ready for racing. Bloß ich wohl nicht. Dass die Form nur so lala war, das wusste ich aus den letzten Wochen. Zu oft kam was dazwischen, das Wetter war unterirdisch, der Rücken zwackte und auch sonst war mein Stresslevel auf 180, weil aktuell einfach zu viel zu tun ist. Nicht unterschätzen sollte man den physiologischen Stress on top, den speziell die harten Einheiten da noch obendrauf legen. Und das haut bei mir aktuell leider überhaupt nicht hin, konstant oder stabil war da formtechnisch eher wenig zuletzt. Und irgendwie bin ich damit glaube ich nicht alleine nach den letzten Jahren gefühlter Dauerkrise. Mittwoch war ich nochmal auf der Strecke und da lief es ganz gut. Samstag war allerdings schon auf der ersten von drei Runden klar, dass das ganz böse werde würde. Etwa, wenn man als Anhaltspunkt die Zeit und Watt vom Vorjahr weiß und das dann dahinschmelzen sieht. Oder der nachher dann Zweitplatzierte einen einfach doof stehen lässt und am Horizont verschwindet (schön gemacht, Herr Kitzki), dann ist der Ofen auch gern mal vor der Ziellinie aus. Sprich, das war alles ganz großes Elend und ich meine nicht den Zustand, auf den man sich beim Zeitfahren ja vorher einstellen kann. Wer sich auf die Ergebnisse samt Zeiten warme Gedanken machen möchte, der findet die Männerklasse hier auf Seite sechs6. Ich musste auch etwas suchen, bis ich mich fand. Auf Platz acht war ich da noch nie und über eine Minute Rückstand auf den Sieger hatte ich auch noch nicht. Der Jung aus Bremen hatte übrigens nur ein Rennrad (immerhin mit diesen komischen Clip-Ons aus dem Triathlon) und hat die gesamte Elite im Straßenrennen am Sonntag auch gleich noch nass gemacht. Hut ab, Timo Behrens! Und was ist jetzt das Fazit? Nächstes Jahr Senioren 3 fahren? Den ganzen Aufwand weiter betreiben und vielleicht nie wieder dahin kommen, wo ich bis zum letzten Jahr noch war? Da waren 30 Watt mehr auf der Uhr. Oder doch wieder anfangen mit den Bartagamen oder was anderem im Terrarium? Ich weiß es nicht. Und ich brauche jetzt ganz explizit kein Mitleid oder sicher nett gemeinte aufmunternde Worte. Helfen könnte höchstens was in Richtung „Hör endlich auf du alter Sack, du kannst eh nichts und wir mochten dich alle noch nie!“. Aus solchen Sprüchen ziehe ich seit zwanzig Jahren nämlich gern mal meine Extraportion Motivation. Das Ding muss ich jetzt mit mir selbst ausmachen und das Ergebnis ist ausgesprochen offen. Das mit dem Aufhören kann ja eh keiner mehr hören, aber ich sage es mal so: So kurz davor wie aktuell bin ich an dem Schritt noch nie gewesen, und das nicht erst seit Samstag. Ohne Biss ging bei mir schon früher beim BMX Rennen nichts mehr. Bloß da war von einem auf den anderen Tag die Lust weg, und ich habe es auch nie vermisst. Zumindest das wäre aktuell was anderes mit dem Rad mit dem Aero-Lenker. Irgendwie ist das ja inzwischen auch mehr als nur ein Hobby, etwa mit meinem, warte, da war doch noch was… Obacht, jetzt kommt der dreiste Werbeblock! Wer von euch noch so richtig geiles Schnellfahrzeug braucht, damit er/sie zumindest beim Material keine Ausreden mehr hat, der besucht jetzt bitte ganz geschwind meinen derbaranski.shop und kauft ihn ratzekahl leer bevor die Konkurrenz es tut! Ach ja, dank Tuning und kräftig Kopf runter hat es in Hamburg immer noch zum Vizemeistertitel gereicht. Normalerweise feiern wir nach den NDM immer mit Currywurst und Bier auf dem Kiez. Dieses Jahr war nicht nur die Stimmung im Keller, sondern wir waren auch Stunden später noch so durchgefroren, dass es nachhause vor den Kamin ging, einen Nacho und eine Dose Bier gab und ab in die Heia ging. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich mal wieder bei allen, die am Wochenende in der Orga gearbeitet und von allen vermutlich am meisten gefroren haben. Schwerpunktmäßig war das wieder der RST Lübeck.
Also, wir sehen uns, ihr schönen schnellen Menschen. Oder vielleicht auch nicht mehr. Der Baranski |
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Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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