Heute endlich der Blogeintrag zur Coronakrise, sowas wie frisch vom Sattel aus. Momentaufnahme vom letzten Sonntag: ich bin mit dem Gravel-Bike unterwegs in den Harburger Bergen. Die sind sowas wie den Voralpen von Hamburg und seit 30 Jahren mein Tummelplatz, wenn ich auf Stollenreifen unterwegs bin. Die Trails und Parkplätze platzen aus allen Nähten – vor Mountainbikern.
Seit Wochen das gleiche Bild, wenn es Richtung Lüneburger Heide rausgeht über Wald, Wiese und Kopfsteinpflaster, überall Rad- und andere Sportler. Und während ich sonst bei meinen Trainingsfahrten durch den Süderelbe-Raum kaum mal einen anderen Rennradfahrer sehe, auch hier massig Zweiergruppen. Und (hoffentlich) WGs von sechs bis acht jungen Männern in bunten Teamklamotten. Die keuchen in Einer-Reihe, rotzen um die Wette und alle sind zumindest körperlich gesund und nicht betroffen. Das gleiche Bild soll da herrschen, wo Leute laufen. Ob um um die Alster oder im Großraum Köln oder München: auch hier haben alle die frische Luft für sich entdeckt und treten sich trotz Kontaktsperre beim Sport auf die Füße. Irgendwie naheliegend: alle Kneipen sind zu, ebenso die Fitness-Studios und der 1. FC Köln macht auch gerade blau. Also raus an die frische Luft. Zudem soll das Durchpusten der Atemwege ja auch gut sein gegen diese blöde Kuh namens Corona. Und: heute ist der 29. April und der erste Tag diesen Monat, an dem es in Deutschland mal leicht regnet. Seit Mitte März ist Dauersonnenschein. Also raus, sich bewegen und Zerstreuung suchen. Zeit haben ja auch viele offenbar mehr als sonst. Ein Anbieter von Leistungsdiagnostik und Co. meinte gestern, er bräuchte aktuell eigentlich ein paar Tage Urlaub, es sei aber so viel los. Der macht gerade viel aus der Ferne. Wenn ich mit Radhändlern rede, soweit ich die überhaupt an die Strippe bekomme, dann ist dort spätestens seit der Wiederöffnung die Hölle los. Ein wirklich großer Szenekenner aus Odenwald vergleicht den Ansturm auf seinen Laden mit der Einführung des iPhones damals. Ein anderer Michael, der Michael Richter und sowas wie der Geschäftsführer DACH von Specialized meint kühn: „wer in der Fahrradindustrie arbeitet und aktuell jammert, der lügt!“. Und er muss es wissen, denn he knows, how it (s-)works! Gleiches Bild offenbar auch am anderen Ende der Welt mit einem weiteren der ganz großen Hersteller, den Jungs von GIANT. Zumindest wenn man dem Facebook-Eintrag der Kollegen von der Tour glaubt. Ein paar hundert Stufen darunter, aber seit zwei Monaten das gleiche Bild in meinem eigenen derbaranski.shop : auch hier wird bestellt wie die Weltmeister. Und mal unabhängig vom kleinen sportiven Bereich empfiehlt jetzt auch die WHO das Radfahren. Vielleicht klappt es also endlich, dem Fahrrad auch über gesamtgesellschaftlich mehr Bedeutung zu verschaffen, auch im Hinblick auf die Enge in den Öffis. Oder einfach mal aus Klimaschutzgründen. In diesem Sinne und bei aller Unsicherheit allerseits: danke liebes Virus für diesen Push, mit Glück bleibt davon ja ein bisschen was an Dynamik hängen, wenn du dich wieder verpieselt hast! Möge die Macht mit uns allen sein. Bild © [email protected] . Danke dafür an André "The Giant" und Hans Thiemonds ins schöne Wolfenbüttel! |
Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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