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Spoiler, heute geht es um mehr aero. Und Spoiler!

14/11/2023

 

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Nachdem am Samstag in gewissen Gefilden schon wieder der Karneval ausgerufen wurde, geht es auch bei mir im Blog zum Schnellfahren heute um DAS Thema des Jahres 2023: Verkleidungen.  Allerdings nicht um Pappnase und Co., sondern um alles, was uns auf dem Rad vermeintlich noch schneller macht. Das mit schön schnell bleibt ab jetzt aber auch auf den zweiten Blick auf der Strecke. Auch wenn ich mit den hoch gezogenen Strümpfen in den letzten Jahren ja schon die eine oder andere Augenbraue angehoben habe in den letzten Jahren und ein paar Traditionalisten nach wie vor nur halbhoch tragen.

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Immerhin konnte ich das schonmal belegen: Die Waden hoch und in rau verpackt statt glatt oder nur mit normalen kurzen Strümpfen brachte bei mir im Windkanal vier Watt bei 45 km/h. Und ich habe hier vergleichsweise wenig Material zu verpacken, weil die Waden eher dünn sind. Mutmaßlich profitiert man davon umso mehr, je dicker die Waden sind. Du heißt Harald und alle nennen dich nur „die Wade“ Keller? Dann geht da vermutlich noch mehr als vier Watt. Wobei ich auch schon wieder vor solchen Claims warnen muss, man würde durch Strümpfe oder Calf Guards zehn Watt und mehr sparen. Bei den Werten bimmelt nämlich immer schnell meine Bullshit-App.

Für alle, die da noch nicht so im Thema sind: Glatte Haut ist anders als man annehmen könnte, aerodynamisch eben nicht gut, weil die Strömung zu schnell abreißt und stärker verwirbelt als bei rauen Oberflächen. Deshalb haben gute Aerosachen Textur. Rund und zylinderförmig ist auch immer schlecht und davon hat jeder was an Bord, etwa per Armen und Beinen. Und alles, was der Frontalströmung Platz zum Ein- und Umströmen bietet, etwa aufrechte Oberkörper oder Hände und Arme, die weit auseinanderliegen sind ebenso schlecht. Das gilt auch für große klobige Helme, die oberhalb vom Rumpf im Wind stehen. Deshalb macht man sich beim Zeitfahren ja immer extra klein, um die Stirnfläche zu verringern.

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Beim Helm geht es aber wieder los mit dem Tuning. Wenn der nämlich von vorne betrachtet vorm Körper liegt, wirkt er als Windbrecher und kann das alles wieder verbessern, weil der Wind dann nach einem kleinen Helm nicht ungebremst beziehungsweise umgelenkt auf breite Schultern trifft. Bei mir ist der TT-Helm gezwungenermaßen immer größte Größe, es gibt aber auch Experten, die eigentlich eine M-Birne haben, da aber einen L-Helm draufsetzen und den einfach eng einstellen bis nichts mehr klappert. Der Trick: Mehr aero. Wo wir beim Thema sind, liebe Produktmanager von POC, bitte baut den Tempor auch mal in Männergröße, ich würde auch gern mal aussehen wie ein Teletubby und gucken, ob der mir auch was bringt. So wie hier etwa Alex Dowsett.

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Und damit sind wir für beinahe den Rest dieses Beitrages in UK, vermeintlich dem Mutterland des Zeitfahrens.

Interessanterweise fährt der Kollege hier bei der britischen Meisterschaft über 10 Meilen von der RTTC ein aufgemotztes Scott Plasma 6 in der Triathlon-Variante statt des UCI-kompatiblen Specialized Shiv, auf dem er seit diesem Jahr als sowas wie ein Ambassador unterwegs ist. Und er hat nicht nur eine, sondern zwei und dann auch noch Aeroflaschen von Elite hinter dem Sattel, wie an dem Tag eine ganze Reihe von Herren. UCI-approved ist das alles nicht, das macht hier aber auch nichts, denn die ausrichtende CTT (Cycling Time Trials) hat als Verband eigene Regeln, was man auch an den Nummern an den Ärmeln, der Beleuchtung im Wettkampf, dem Fahren in fließendem Verkehr und der Tatsache erkennt, dass da alle Socken bis zum Knie tragen. Herr Dowsett hier weitestgehend in Pink und von No Pinz bekleidet, auch einer seiner Partner, der laut deren Bekunden immer die schnellsten Einteiler baut. Obacht, aus meiner Erfahrung ist das bisher immer eine Ente gewesen.
Nur mal so vorweg, zehn Meilen sind 16 Kilometer und ich bezweifle, dass man dazu in Großbritannien überhaupt was trinken muss, geschweige denn zwei 500-ml-Flaschen braucht. Die Auflösung: Hinter dem Sattel ist das aerodynamisch nicht nur egal, sondern offenbar haben die dort auch herausgefunden, dass sie das noch schneller macht. In der Form kann ich das noch nicht bestätigen, auf der anderen Seite habe ich auch noch nie mit Aeroflasche hinterm Sattel experimentiert. Greifen wird man die da nämlich nur schlecht können und wieder in den Halter rein wird man die auch eher nicht bekommen in der Position.
Mit genau den gleichen Flaschen von Elite hat sich ein gewisse Joe Skipper (ja, auch aus UK) dieses Jahr am Cockpit von seinem Argon18 auch mal eine schöne Verkleidung gebaut und natürlich bringt das vorne noch viel mehr, weil das da ja nun wirklich nichts anderes mehr ist als ein Spoiler, egal ob nun mit Flüssigkeit drin oder nicht. Und die Optik? Na ja, die bleibt da dann selbst meiner Meinung nach auf der Strecke, und ich bin ja für vieles zu haben, was uns alle schneller macht.

Auf der Strecke blieb dieses Tuning dann schnell wieder im Wettkampf, denn wie im Zeitfahren seitens der UCI ist auch im Triathlon alles das verboten, was „nur“ die Funktion des Spoilers hat und keine entweder tragende Funktion oder als Flüssigkeitstransport herhält. Wobei genau das ja einer der Trends im Triathlon ist. Egal ob die Profis ein Superbike mit integriertem Tank oder auch nicht fahren, die allermeisten setzen statt oder in Ergänzung eines Trinkschlauchs auf eine weitere große runde (aber eben waagerechte!) Trinkflasche am Cockpit zwischen den Armen Richtung Oberkörper ausgerichtet. Ob da immer was zu trinken drin ist oder nicht lasse ich mal dahingestellt, aber das kann den Raum zwischen Körper und Rad schließen, sodass der Wind besser drum herumströmt statt mittendurch und so für Widerstand zu sorgen. Das gleiche Prinzip ist dann auch alles Richtung Trinkflasche vorne im Einteiler. In Kona beim Ironman Hawaii 2022 ging das los und dieses Jahr war das schon beinahe Standard. Einer der ganz prominenten, ganz schnellen und laut Insidern auch extrem auf Details achtenden und selbst testenden Protagonisten ist Magnus Ditlev aus Dänemark. Der ist und sitzt allerdings auch riesengroß und hat hier viel Platz sprich auch viel Potenzial zum Zubauen.

Auf die Spitze treiben kann man das dann per Trinkschlauch im Einteiler, etwa einer Blase von Camelbak, und zwar nicht hinten wie ursprünglich mal, sondern vorne vor dem Bauch. Das sieht dann nicht nur beim Anziehen während des Laufens leicht debil aus, sondern auch auf dem Rad, kann aber der Bringer sein, und zwar für die Flüssigkeitsversorgung und die Aerodynamik. Dazu nochmal zu Alex Dowsett, auch er hat vorne eine offenbar leere Trinkblase drin, die er sich hier im Laufes des Videos  „anzieht“.

Achtung: das kann was bringen und funktionieren, muss es aber nicht. Ich habe das mal ausprobiert im Vorfeld vom Monsterzeitfahren, weil es da ja auch darum geht, auf den 140 Kilometern genug Energie in Flüssigform zu sich zu nehmen. Und leider passt das bei mir gar nicht rein in den engen Einteiler. Noch viel wichtiger, ich bin anders als Herr Ditlev, obwohl fast gleich groß, mit dem Rumpf und Hüftwinkel so weit unten, dass ich dann gar keine Luft mehr bekommen würde. Die Atmung geht bei mir durch den engen Brustkorb nämlich in den Bauch. Wer sich wer wundert, warum der Baranski immer so ein Wampe beim Zeitfahren hat, zu wesentlichen Teilen ist das einfach nur, genau, Luft.

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Das einzige, was ich da dieses Jahr bei ein paar richtig heißen Zeitfahren drunter hatte, war ein Stapel Kühlpacks am Brustbein, aber primär um nicht zu überkochen. An der Stelle hat das dann auch null gestört. Genau da packten dieses Jahr übrigens eine ganze Reihe von Radprofis ihren ungefähr gleich großen Sender für den Funk hin und hatte dann alle eine Beule auf der Brust. Das soll angeblich auch deutlich etwas bringen – bis man mit dem harten Kasten dann mal einen Bauchklatscher auf die Straße macht.
Mehr geht wie so oft natürlich auch beim Thema Aero-Optimierung immer, und was ich dann auch wieder bei den Herrschaften aus UK gefunden habe, erinnert an die Speed-Skifahrer und -biker, die in ihren glänzenden Einteilern die Gletscher runternageln. Da wird sich nämlich irgendwas in die Strümpfe und Ärmel gesteckt, was wie eine tropfenförmige Verkleidung aussieht und mutmaßlich wieder noch etwas schneller macht. Und damit sind wir nochmal bei dem jungen Mann von ganz oben mit seinen Bizeps- und Wadenverlängerungen unterm Stoff und seiner Aero-Plautze voller Luft.

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Ich gehe mal davon aus, dass man sich und seinen Mitmenschen so etwas nur antut, wenn man auch belegen kann, dass das wirklich was bringt. Ist das nun der heiße Scheiß für die kommende Saison? Bevor ich das triftige Argument gehört habe, dass das mit Ausnahme einer vollen Blase (!) keine reine Aeroverkleidung ist, glaube ich das nicht. Und jetzt kommt es: Das ist einer der ganz wenigen Momente, wo ich mir vorstellen kann, dass ich mit eventuell anstehenden Änderungen respektive Umsetzen von bestehenden Regularien fein wäre, die so etwas ausschließen. Also keine Spoiler auf der Haut oder verkappte Kabinen am Cockpit. Für alle, die sich partout komplett verleiden möchten, neben den Narren, habe ich noch einen Tipp: Kauft euch ein Velomobil. So, und das beste heute mal zum Schluss, die Werbung:

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Danke für die Bilder an Gottfried Gärtner, sportograf, Sarah Behind The Lens und Erika Egitto

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