Und wieder ist sie schneller um die Ecke, als man gucken kann: Die DATEV Challenge in Roth. Jedes Jahr ein Fixpunkt in meinem Kalender und zwar als Staffelradfahrer. Eigentlich zu lang und was ganz anders als ich sonst immer fahre. Aber vom Erlebnis immer unschlagbar. Seit diesem Jahr im „umfirmierten“ Team twenty.six Roth ging es für mich wieder um möglichst zügige 180 Kilometer. Am Stück und alleine im Wind. Bis vor einer Woche habe ich noch Bäume ausreißen können. Und weil nie zufrieden, hatte ich mir vorgenommen meine Zeit aus dem Vorjahr noch weiter einzudampfen. Der Plan war vorhanden und die Form vermutlich auch. Bis eine Woche vorher. Prompt hatte ich dann ab Dienstag Halsschmerzen und kam aus dem Jammern gar nicht mehr raus. Weil ich auf dem Messegelände die Tage vor dem Rennen aber immer genug zu tun habe, ging es dann Freitag runter nach Franken, mit offenem Ausgang für den Sonntag. Und jeder Menge Salbeibonbons, Ingwerknollen, Honig und Zink. Vor Ort habe ich dann jedem der es nicht hören wollte mein Leid geklagt und den Sonntag noch in weiter Ferne gesehen. Idee war erstmal loszufahren und unterwegs zu gucken wie es geht. Meine Staffelpartner wollte ich logischerweise auch nicht hängenlassen. Wer das mal hatte, wünscht es keinem. Also Sonntag gegen 10 Uhr rauf auf´s Rad und los. Und siehe da, alles war wie weggeblasen und es lief prima. Die Wattwerte pendelten sich dann nach der ersten Runde auch genau da ein wo ich sie haben wollte und das mit der Bordverpflegung lief auch wie am Schnürchen. In der ersten Runde. Eingangs der zweiten Runde habe ich dann die zweite Flasche mit meinem Sirup verpasst und erstmal doof aus der Wäsche geguckt. Das ging dann so weiter, als ich notgedrungen auf das angereichte Zeug zurückgreifen musste. Und das ging leider gar nicht, so bitter war das. Als Notnagel hatte ich noch eine kleine Gelfasche im Trikot und die hat mich dann bis hinter Greding gerettet. Danach nahm dann der Verfall seinen Lauf und die ersten Krämpfe mussten mit dem Gurkenwasser innerlich abgelöscht werden. Ab hier wurde ich dann auch reihenweise von anderen Staffelstartern überholt. Und ich dann wieder vorbei an denen. Und wieder andersrum. Der Plan mit unter 4,20 Stunden war ab da gefühlt aber hinfällig. Während ich also still vor mich hinlitt, stand sie am zweiten Solarer Berg: Meine Rettung in Form von Jasmin, die mir ausgerechnet jetzt noch mit meiner geplanten Notration aus der ersten Runde aus der Patsche half – eisgekühlt. Mehr geht nicht. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Danke, du hast mich gerettet! Meine Stimme war in dem Moment glaube ich schon weg, halb vor Knockout, halb vor Tränen der Freude. Erstaunlich, wie gut man sich bei sowas auf langen Strecken dann wieder fangen kann. Ziemlich gut ging es dann nämlich zum Ende hin, ein paar der Heißdüsen, die schon am Horizont verschwunden schienen, habe ich auf den endlosen vier Kilometern von Eckersmühlen bis in unser Ziel wieder eingesackt. das ist jedes Jahr das Gleiche. Beim Absteigen stand die Uhr dann bei 4,24 Stunden, eine langsamer als letztes und eine schneller als vor zwei Jahren. Die Zeit hätte ich Samstag früh sofort genommen, wenn mir das jemand gesagt hätte. Zusammen mit Beatrix Studzinski und Ludwig Reicherstorfer hat es dann bei den Mixed Staffeln noch zum dritten Platz gereicht. Was dafür spricht, dass wir alle kräftig einen rausgehauen haben. Und dafür, wie hoch das Leistungsniveau bei den 650 Staffeln in der Spitze immer ist. Die letzten beiden Jahre haben wir da gewonnen. Im Nachhinein fragt man sich dann aber doch wieder schnell, wo da noch was drin gewesen wäre, speziell nach so einem Ritt. Um es also kurz zu machen: Der Terror geht weiter, ich komme 2019 wieder! Epilog: So gern ich das Erdinger Alkoholfrei am Rennwochenende getrunken habe, vor der Heimfahrt ging es wie gehabt in den örtlichen Getränkemarkt und jetzt wird mit Gutmann Weizen nachbereitet. Der Sommer ist ja noch lang. Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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