Richtig scharfe und immer steilere Cockpits sind der heiße Scheiß dieser Tage. Gerade oder nur ganz leicht gebogene Extensions fährt heute keiner mehr am Aerolenker und je weniger Rundrohr hier überhaupt noch verbaut ist, umso besser. Das Detail ist auch gut so, weil rund im Wind immer doof ist. Ein Custom-Cockpit für mehrere tausend Euro? Ja, auch ich habe da schon gezuckt und drüber nachgedacht und dann aus ganz vielen Gründen wieder verworfen. Bisher war das immer die richtige Wahl. Sonst hätte ich mir 2022 eins bauen lassen, was 2023 durch die UCI schon wieder überholt gewesen wär, dieses Mal durch deren Änderungen für große Leute auch endlich mal zu meinen Gunsten. Weil die Frage auftaucht: Ob der Platz oben zwischen Arm und Carbon vom Wind überhaupt "gesehen" wird? Das müsste man mir erstmal beweisen. Was aber oft hinten runterfällt und etwas stiefmütterlich angegangen wird, ist die Auflagefläche der Ellenbogen. Und meine heutige Geschichte dazu geht so: Jedes Jahr bin ich in Büttgen zum Bahn- respektive Aerotest. Da kommt man dann irgendwann ans Limit, weil die Test-Runs unter Wettkampfleistung gefahren werden, und zwar immer und immer wieder bis man entweder nichts mehr an Verbesserung findet oder der Athlet alle Viere von sich streckt. Bei mir war das dieses Jahr der limitierende Faktor. Letzte Idee von Herrn Teutenberg war dann, neben den eh schon so steil wie möglich stehende Extension auch die Arm-Pads noch einmal separat steiler zu stellen. Ich hatte damit schon auf der Straße herum experimentiert und fand das nur so mittelgeil, sowas kann durch zu viel Überstreckung tierisch auf die Handgelenke gehen. Ehrlicherweise, und da lohnt sich dann so ein Auge wie seins, lag ich aber auch nicht mehr so ganz hundertprozentig mit Ellenbogen und Unterarm auf dem recht langen (offiziell 124 mm) Arm-Pad von Profile Design auf. Nebenbei bemerkt, auch diese Länge wird von der UCI auf 125 maximal gekappt. Also merke, wenn die Hände höher gehen, lohnt sich davon getrennt auch immer der Blick auf die Kontaktfläche da hinten. Wir haben erstmal mit etwas aus dem 3-D-Drucker rumgefrickelt und siehe da, es passte nicht nur besser, sondern fühlte sich per besserer Kraftschlinge auch so an. Plus ganz minimal saß ich damit auch noch fester und somit mehr aero auf dem Rad. Zuhause habe ich dann lange hin und her geschraubt und bin mittlerweile mit solchen Serienteilen glücklich: Cervélos P5 Cockpit in UCI Maßen Größe 3, also die Extensions auf 15 Grad angestellt und das Ende der Shifter (nicht vom Rohr an sich) bei 85 Zentimeter vorm Tretlagerlot. Die Pads habe ich zusätzlich um zehn Grad (gibt es auch in 15) angewinkelt und zwar dank spezieller Shims von Profile Design zwischen Brackets, also da wo die Extensions rauskommen und auch angewinkelt werden können und Unterkante Armschale. Die Oberkante der Polster liegt somit bei knapp 30 Grad und ja, auch das ist eine UCI-Begrenzung, genauso wie bei mir dann 140 Millimeter Höhendifferenz Mitte Arm-Pads und Shifterende nach oben. Werbung an dieser Stelle: Den Großteil solcher Tuning-Parts bekommt ihr weiter bei mir im derbaranski.shop im Internet. Weil das immer wieder angefragt und/oder vorausgesetzt wird, ich habe kein Ladengeschäft, nicht vor eins aufzumachen und wer hier vor der Tür steht, darf gern mit unseren beiden Hunden spielen, die freuen sich immer. Und nein, nur mal vorbeigucken, um durch meine Werkstatt zu stöbern und ein paar Bilder zu machen (?!?) ist leider auch nicht drin. Bis hier und nicht weiter geht es heute mit den Positionstipps, noch besser und individueller hilft euch ein wirklich guter Bikefitter. Mit wirklich gut meine ich wirklich gut, denn dieses Jahr fragt mich ohne Witz eine Triathletin, die gerade beim Fitting war, ob es richtig sei, dass die Auflagefläche ihrer Ellenbogen nur fünfmarkstückgroß sei, das wurde bei ihr so eingestellt. Und nein, das ist leider falsch, siehe oben. Danke für die Bilder mal wieder an @sportograf und Gottfried Gärtner. Geschossen wurden die alle beim @king_of_the_lake_attersee #timetrial #timetrialtuesday #zeitfahren #triathlon #derbaranskishop #zeitfahrhacks #fratzengeballer #getaero Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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