Werbung, weil wer mag nachher noch was kaufen kann! DRY FLUID ist ein Anbieter von Schiermitteln aus der Nähe Berlin. Dahinter steckt der Besitzer Rolf Jacobs. Rolf und ich kennen uns schon recht lange. Irgendwann bin ich mal über ihn gestolpert, weil er was herstellte, das interessant klang, Kettenschmierung ohne Öl. Ich habe damals noch alles Mögliche auf meine Ketten gepackt und mich dann kurz danach immer über die schwarze Schmirgelpaste gewundert, die da trotz oder gerade wegen der ganzen Wundermittel aus der Raketentechnik und/oder den USA entstand und alles nicht nur träge machte, sondern auch Blätter und Ritzel von mir als damals noch ausgesprochenem Vielfahrer förmlich auffraß. Ihr kennt das, Kettenblätter mit Zähnen wie vom Hai und Schaltröllchen, bei denen man die Ursprungsform nur noch erahnen kann. Rolf war damals schon weiter und experimentierte mit Schmiermitteln auf Alkoholbasis, deren eigentlichen Schmierzusätze über den Alkohol als Träger dort hingetragen wurden, wo sie wirklich zählen, nämlich in erster Linie in die Kette und nicht bloß kosmetisch außen drauf. Witzig dabei, er hatte eigentlich gar nicht so den Bezug zu Fahrrädern, sondern kam aus dem Modellbau, wo er sich mit Getrieben etwa bei ferngesteuerten Hubschraubern beschäftigte. Auch da geht es ja um erstens Feinmechanik und zweitens den Einsatz davon draußen in freier Natur. Und wie im Radsport gibt es auch da also die Nische von der Nische, die sich mit dem kleinsten bisschen Tuningpotenzial befasst. Und so einen Freak wie mich hatte ich mit Rolf dann schnell am Wickel beziehungsweise am Hörer. Zwischendurch hatten wir auch mal harte Diskussionen, mit dem Ergebnis, dass weniger manchmal mehr ist. In seinem Fall war das, lieber weniger Schmiermittel als mehr zu verwenden. Bei mir half damals gedacht viel noch immer viel. Nicht nur beim Training, sondern auch beim „Ölen“. Für einen Hersteller, der davon lebt, dass die Kunden seine Produkte ge- und vor allem verbrauchen, war sein Ansatz deshalb damals ein eher seltener. Ich hatte seiner Meinung nach übrigens zu viel von seinem „Kettengleitstoff“ genommen. Und wenn ein Hamburger und ein Berliner über sowas dann per Telefon diskutieren, dann fliegen gern auch mal die Fetzen. In der Zwischenzeit hat sich eine Menge getan, auch Richtung Schmierung & Co.. Zumindest an meinen wettkampforientierten Bikes gibt es eigentlich keinen Winkel mehr, an dem serienmäßige Schmiere oder – noch schlimmer – Kettenöl zum Einsatz kommen. Selbst in den Lagern fahre ich bei meinen Zeitfahrbikes neben Keramiklagern ein spezielles Schmiermittel. Rolf würde das vermutlich eher Gleitmittel nennen, ich muss dabei immer schmunzeln, auf jeden Fall ist das auch von ihm. Wie das im Detail den Unterschied ausmacht, seht ihr im Folgenden. Zuerst ein neues Lager von Shimano, das zirka zehn Stunden auf dem Smarttrainer hinter sich hat, übrigens aus der Top-Gruppe der Japaner namens DURA-ACE: Und dann ein gepimptes Lager, wie ich es an meinen TT-Böcken bewege. Nehmt euch gern die Zeit und stoppt mit. Mein Highlight ist nachher übrigens das (vorher unbeabsichtigte) Auspendeln in der Waage: Das erreiche ich unter anderem, in dem das serienmäßige Fett da mittels Waschbenzin und Druckluft rausgeholt wird. Und eben was von Rolf da reingebracht wird. Im Detail ist das sein Produkt namens Dry Fluid Glide Power XT. Wie sich mittlerweile rumgesprochen haben dürfte, bin ich bei Ketten ein großer Fan davon, die komplett zu entfetten und dann in verflüssigtem Molten Speed Wax zu baden. Wenn die Wirkung dieser Behandlung dann irgendwann nachlässt, meist nördlich von 500 Kilometern, dann gibt es zwei Optionen. Entweder die Kette wird neu gewachst und geht dafür wieder runter vom Rad (mit dem richtigen Schloss ist das kein Problem). Oder man bringt etwas auf die Kette auf, das der Einfachheit halber dann in flüssiger Form. Und da sind wir dann wieder bei dem Produkt, um das es in etwas anderer Form schon damals ging: DRY FLUID HIGH END Kettengleitstoff von Rolf. Das empfehle ich übrigens auch jedem, der sich das mit dem Wachs im Schongarer nicht geben möchte. Tut euch und eurem Antrieb aber trotzdem vorher den Gefallen, und holt das Ursprungskettenfett raus aus der Kette, nur so bleibt alles andere auch richtig haften und druckbeständig. Da waren Rolf und ich uns nämlich schon immer einig: Fett und Öl auf der Fahrradkette sind einfach ganz großer Mist und wenn überhaupt, technischer Stand der Neunziger.
Wie das immer so ist, werden solche Produkte dann auch schnell von der Weltspitze im Radsport und Triathlon entdeckt. Weil ohne Sponsoringbudget kann das eine kleine Firma dann aber nicht für die Kommunikation nutzen. Also: ich weiß nicht, ob mit diesen Produkten schonmal der Ironman Hawaii, ein Zeitfahren bei Olympia oder die WM gewonnen wurde. Allerdings hatte ich davon die letzten zehn Jahre immer was irgendwo am Rad bei meinen Wald- und Wiesen-Siegen. So, und deshalb und bevor ihr jetzt lange nach den beiden Produkten, die übrigens in Deutschland hergestellt werden, googelt: Beide gibt es auch bei mir im Shop, nämlich hier und hier. Kurz noch zwei kleine Disclaimer zum Schluss: 1. Vermutlich wird der eine oder andere Hersteller bei solchen Eingriffen davon reden, dass damit die Garantie auf seine Teile futsch ist. Aber dann sei dem halt so. Andererseits, wann bekamt ihr mal eine Kette oder ein Lager auf Kulanz irgendwo ersetzt? 2. Noch ein ganz anderes Thema zwischen Hamburg und Berlin ist bekanntlich der Ursprung der Currywurst. Das diskutieren wir aber ein anderes Mal, versprochen! #timetrialtuesday #zeitfahren #triathlon #mountainbike #roadbike #gravelbike #timetrial #marginalgains #weightweenies #nooil #chainwaxing #derbaranskishop #zeitfahrhacks Kommentare sind geschlossen.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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