Weil mittlerweile ein paar hundert Beutel vom Molten Speed Wax durch Deutschland, Österreich und die Schweiz fahren und mich dazu ein paar Fragen erreichen, hier nochmal die FAQs als Update. Vorab: Wer eine Einführung für das Für und Wider und den Wachsprozess sucht, der klickt am besten mal auf diese Story beim bikeboard. Achtung: es sind Shoplinks von mir enthalten, damit ihr nicht erst suchen müsst. Eure Fragen? Here we go, samt meiner Antworten:
Kann man die präparierten Ketten auch Offroad und bei Schietwetter fahren? Ja, auf jeden Fall! Drauf gekommen bin ich eigentlich mal aus Performancegründen, aber die Tatsache, dass kein Dreck dauerhaft hängenbliebt und sich dann ins Innere der Kette arbeitet und da Schaden anrichtet, ist aus meiner Sicht noch viel besser. Egal wie schlammig, per Wasser abspülen reicht. Also ran ans MTB, Gravelbike oder auch alle Karren mit E-Motor. Damit fahren nämlich auch schon welche durch den Wald. Was ist mit Korrosion? Das ist abhängig von der Güte der Kette und dem Pflegezustand. Einige Hersteller springen schneller drauf an als andere und es bildet sich Flugrost. Dagegen hilft es bei Nässe/nach der Radwäsche die Kette einfach durch einen trockenen Lappen zu ziehen. Dann rostet da nichts. Das Rad nass und dreckig in die Ecke zu stellen bis zur nächsten Fahrt ist übrigens immer eine schlechte Idee, nass geht jeder Siff nämlich viel besser ab, als wenn er erstmal festgetrocknet ist. Kleiner Tipp dazu von mir dazu hier . Übrigens bekommt man je nach mangelnder Radhygiene auch eine verölte siffige Kette zum Rosten. Wie lange hält die Behandlung denn nun? Es kommt darauf an. Bei trockenen Bedingungen oder drinnen auf Zwift locker 500 Kilometer und aufwärts. Draußen je nach Dreckbeschuss entsprechend kürzer. Worst Case: Schlammige Bedingungen samt Sand, der beim Abtragen der Wachsschicht außen hilft. Da tippe ich auf 250 Kilometer Minimum. Und was mache ich dann? Genau das, was du sonst auch machst, du schmiert nach. Meine Empfehlung: Regelmäßiges Nachwachsen im Schongarer. Und der Trend geht zur Zweitkette. Ich habe immer einen Schwung Ketten, die bei mir durchrotieren und zwar so: Neue, erstmalig behandelte Kette = Einsatz an Wettkampftagen. Danach fahre ich sie so lange, bis eine Nachbehandlung nötig ist und die Ketten rotieren dann munter durch alle meine Räder (immer so vier bis sechs gleichzeitig im Betrieb). Enden tun sie dann an meinem MTB oder Gravelbike. Dank der wiederverwendbare Kettenschlösser von YBN, jetzt auch in 12-fach ist der Wechsel eine Sache von Minuten. Was jetzt entfällt und früher auch Zeit kostete, war das Reinigen des Antriebs von der schwarzen Schmirgelpaste. Und der übermäßige Verschleiß, vor allem, wenn man mit 10er Ritzeln unterwegs ist. Wenn dir das Nachwachsen zu aufwendig ist, bleibe auf jeden Fall fettfrei, auch bei der Nachbehandlung. Dazu nutzte ich wenn es schnell gehen muss oder ich unterwegs bin was von Dry Fluid, das findet ihr hier bei mir im Shop . Funktionieren tut das auf Alkoholbasis. Nachdem die Flüssigkeit ins Inneren der Kette (da muss das alles hin!) gesickert ist, verflüchtigt sich der Alkohol und schmieren tun dann die Additive. Was ist mit der Geräuschkulisse? Eine jungfräuliche, frisch aufgezogene gewachste Kette ist super leise. Nach dem Einlaufen, wenn sie dann so richtig optimal eingebrochen ist und leicht läuft, wird sie lauter. Je nach Fabrikat, Kettenlinie und Drehmoment. Grund ist die fehlende Schalldämmung durch Fett. Die „Factory Grease“, mit der neue Ketten aus der Packung kommen, ist einem Insider zufolge eh nur dafür drauf, dass die neue Schaltung schön leise ist. Shimano noch leiser als SRAM. Dafür dauert das Entfetten der Japaner auch am längsten. Wo da der Praxisbezug zu einer Kette in freier Wildbahn ist, erschließt sich mir immer noch nicht. Also immer unter mit der Paste vor dem Rausgehen, egal womit ihr dann auch schmiert. Was nimmst du als Ultraschallreiniger? Ich habe mit mal eine alkalische Lösung von Allpax gekauft, davon geht ein kleiner Spritzer in das Ultraschallgerät, samt heißem Wasser. Die Reihenfolge im Sinne von was bringt am besten das Fett raus ist aus meiner Sicht diese: Erstens mehrere Durchgänge mit Waschbenzin bis die Kette sauber aussieht und das Benzin klar bleibt. Danach dann in heißes Wasser mit möglichst viel Leistung eine Stunde ins Ultraschallgerät samt ein bisschen Reiniger. Wichtig bei Einsatz von Reinigungsmittel da: nachher Rückstände davon auch noch ausspülen, etwa nochmal mit Waschbenzin oder Bioethanol. Wem der Ultraschall zu aufwendig ist, das ist eh nur das i-Tüpfelchen, die Stufe vorher bringt vielmehr. Was ist bei Frost, friert das Wachs da nicht fest und die Kette wird hakelig? Das mag logisch klingen und ich höre das ab und zu mal wieder. Aber das ist eine Ente. Kürzlich waren hier elf grad unter Null und ich war stundenlang draußen im Wald. Kein Problem! So, und warum hat den die tour kürzlich nur ölhaltige Schmiermittel getestet? Das frage nicht nur ich mich, sondern auch noch diverse Hersteller von fettfreien Mitteln. Weiterführendes Für alle diejenigen, denen ich tatsächlich noch nicht tief genug ins Thema einsteige empfehle ich mal bei Zero Friction Cycling zu gucken. Adam aus Australien macht den ganzen Tag nichts anderes mehr als sich mit Ketten und deren Schmierung zu beschäftigen – und darüber groß und breit zu berichten. Übrigens: Die aktuellen Beutel haben nicht nur mehr Inhalt, jetzt ein rundes europäisches Pfund mit 500 Gramm. Und als neues Additiv enthält das Molten Speed Wax jetzt Wolframdisulfit (chemische Formale WS2). Wer andere Produkte zum Thema Highend-Schmiermittel verfolgt, der stolpert häufiger mal über „Tungsten Disulfide“. Das ist genau das! Neugierig, aber der Aufwand ist dir zum Ausprobieren zu hoch? Ich habe auch ein paar Ketten zum Einstieg auf Lager für Shimano Ultegra/XT- und SRAM Force-Gruppen. Bei 11-fach auch kein Thema, solange du die Hersteller nicht selber fragst: Shimano Kette auf SRAM Kassette. Also immer schön sauber bleiben und weiterhin viel Spaß am Wachsen! Comments are closed.
|
Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
Februar 2025
Kategorien
Alle
|