„Digga, wieso fährst du immer mit Helm in Gonso-gelb? Das sieht doch voll oldschool aus.“ Übersetzt sollte das wohl soviel heißen, wie dass ein Helm in einer anderen Farbe wesentlich cooler sei. Ihr ahnt es, auch da steckt bei mir natürlich was dahinter. Und zwar soviel, dass ich mir vor ein paar Wochen sogar noch meinen Zeitfahrhelm so habe lackieren lassen. Ich spule mal ein paar Jahre zurück: Damals holte ich meinen Sohnemann mit dem Rad von der Grundschule im Nachbarort ab. Seinetwegen fahre ich seit fast 15 Jahren nur noch mit Helm, auch beim Training. Und finde Bommelmützen im Winter und Kopfhörer auf dem Rad ziemlich bräsig, auch wenn ich früher selbst mal so unterwegs war. Da kommt er mir also entgegen und das Erste was ich sehe, und dann erstmal ganz lange nichts anderes, ist sein Helm in Leuchtfarbe. Meine Helme waren bis dahin meist schlicht schwarz oder weiß – und im Vergleich eben kaum zu sehen. Und das wird leider noch schlimmer, wenn man sich in den Aero-Lenker reinrollt: dann sieht man nämlich von den Klamotten, egal wie bunt die sein mögen, gar nichts mehr und nur noch den Helm. Schwarz mag hier sexy aussehen, ist aber einfach viel zu gefährlich. Weil eigentlich ja gar keine Farbe und eben auch schlecht bis gar nicht zu sehen. Und das nicht nur im Training (ja, da mit normalem Straßenhelm), sondern eben auch im Wettkampf. Egal, ob die Strecke gesperrt ist oder nicht. Irgendein Ignorant geht halt jeden Sonntag genau da über die Straße und wenn der mich nicht sieht wenn ich angeballert komme, dann war das schon mehr als einmal haarig. Kleiner Tipp obendrauf: das Einzige, was neben dem Helm wirklich auffällt, sind oft die Füße. Weil die in Dauerrotation sind. Daher stecken die bei mir auch immer in Socken oder Überschuhen, neongelb. Ach ja, und wer damals noch nicht unterwegs war: Gonso war in den 80ern eine Klamottenfirma, die primär mit Radbekleidung in eben diesem Neongelb unterwegs war. Heute nennt sich das high-viz-yellow. Cool sah das damals nicht aus, aber getragen hat es jeder notgedrungen irgendwie. Cool war Ende der 80er aber auch nicht die riesige Sonnenbrille von Oakley, mit der ich mich in der Schule zum Affen gemacht habe, da hatte ich auch damals kein Problem mit. Beim BMX hatten wir die aber alle auf. Und heute hat sie jeder auf. Je größer, umso besser. Und deshalb erkläre ich es jetzt offiziell für cool, heil zuhause anzukommen, weil die Birne kräftig leuchtet! Der Typ von oben hat übrigens nie einen Helm auf. Obwohl er Vater ist. War wieso klar, oder?
Habt ein sicheres Wochenende! Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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