Das war jetzt also „Auf zum Ahrberg“ 2019. Oder auch die Nr. 7 von diesem Ritt. Oder Ride, wenn mit einer Crew unterwegs. Gestern ging es dazu ins Gelände. zumindest war das der Plan. Der Ritt zum Ahrberg stand auf dem Zettel. Das ist eine der höchsten Erhebungen in der Lüneburger Heide. Seit ich die letzten Jahre, als ich im November schon wieder fleißig am Intervallieren war, beim Funkturm auf der Todesrunde (die heißt südlich von Hamburg nicht ohne Grund so) eine bunte Truppe beim Mampfen am Tapeziertisch gesehen hatte, wollte ich da auch immer mal mitmachen. Weil es aber dabei neben den Straßen des Landkreises auch über Wiesen und durch den Wald ging und der im November oft ziemlich aufgeweicht und nichts für meine leckeren Renner war, wurde das bisher immer nichts. Dank Gravel ging das gestern aber, und zwar gleich so richtig mit 650B-Laufrädern und ganz wenig Luft, was im Wald bisher prima funktionierte. Passend zum Stichwort „Offroad“ fing es auch um acht Uhr in Strömen an zu regnen und das hörte dann auch nicht mehr auf. Nach zehn Minuten war ich klitschnass und nach vierzig Minuten stand mein Kumpel Matten genauso am Treff unter der A1. Wenn ich da nicht gleich durchgezogen hätte, dann hätten wir beide vermutlich nur kurz diskutiert und wären schnell umgedreht und wieder nach Hause. Sind wir aber nicht, sondern dann auf der Elbinsel dem Tross entgegen, der am alten Elbtunnel losgefahren war. Für das Wetter kamen uns erstaunlich viele Leute entgegen, inkl. des Luxembourger Poesiealbums aus Bergamo oder so. Und sofort war da richtig Musik drin und mir wurde wieder warm. Und zwar weil es sich schon jetzt wie ein Ausscheidungsrennen fuhr, bei dem alle paar Minuten wieder ein paar Leute rausplatzten. Während ich gut bemüht war, da dran bleiben zu können, dank 650B und wenig Luft – primär in den Reifen. So zog sich das dann erstmal ewig hin und das einzige bisschen Gravel, das mir über den Weg lief, waren ein paar Krümel Split in einer Kurve im Harburger Moor. Alle anderen waren da eher dünner bereift und fuhren lockerer ihren Stiefel. In Maschen ging es dann nach dem langen dunklen Tunnel unter dem Rangierbahnhof kurz am Baggersee vorbei, zumindest mal auf Brechsand. Und dann ab Stelle ging es endlich los: das Terrain, auf das ich den ganzen Tag schon spekuliert hatte und auf dem man dann als dicker Mann mit dicken Reifen und wenig Luft der Babo war. Zumindest in der Werbung. Hat aber auch keinen mehr interessiert, inzwischen waren alle so mit sich selbst und den riesigen Pfützen im Wald beschäftigt, um da nicht auf die Nase zu fliegen. Und mit ihren durch die Bank quietschenden und dauerschleifenden Scheibenbremsen. Dass das immer noch sein muss, ist echt traurig, liebe "oh, das hatten wir so aber noch nie"-SRAMs und Shimanos. Am Tempo änderte das aber irgendwie auch nichts. Mit "mal locker `ne Runde Graveln" hatte das nämlich nichts zu tun. Weil schon vorher klar war, dass die Verpflegung samt Wendepunkt respektive der Chance, sich geschmeidig auszuklinken nicht erst am Ahrberg bei Egestorf, sondern wetterbedingt schon in Marxen unter der Eisenbahnbrücke kommen würde, war das aber ok – eben weil ich ab da beidrehen würde nach Hause in die Badewanne. Und die Verpflegung war dann das Highlight der ganzen Aktion und der Hammer. So richtig habe ich immer noch nicht geblickt, wer das Ding organisiert, aber ich ziehe unbekannterweise mal meinen Hut: da kommen also eine Hand voller völlig verdreckter und komplett offener Gestalten aus dem Wald gefallen und dann stehen da ein paar Tische voll gedeckt mit Kaffee, Bananen- und andere belegte Brote mit alle möglichen Zeug drauf, Nüssen, Haribo und und und. Und eine Helferin samt Hund, die das alles aufgebaut hatte und da schon eine Stunde vor sich hinfrohr. Als altgedienter RTF-Rennfahrer habe ich sowas noch nie erlebt. Gefehlt hätte eigentlich nur noch ein Holzofen, aus dem frische Steinofenpizza auf Wunsch serviert wird. Hoffentlich ist das noch irgendwo verdrückt worden, von der Menge war das wohl eher auf doppelt so viele Leute und Sonnenschein ausgelegt. Und trotzdem oder gerade deswegen hat es Spaß gemacht, durch den Modder zu ballern. Matten war übrigens einer der letzten Männer im Sattel, sozusagen "last man standing", weil ich die versprengte Truppe auf dem Rückweg ganz dezent über Jesteburg und den Klecker Wald direkt zu mir nach Hause bugsiert habe, wo ich dann spontan abgebogen und in die Wanne bin. Und die Bilder sind auch alle von ihm, ich habe mein Smartphone nämlich nicht mehr bedienen können. Fazit:
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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