Eigentlich ist jetzt ja Off-Season für mich, seit dem King of the Lake saß ich nicht einmal auf dem Rad. Und vor Hawaii wird das vermutlich auch nicht mehr passieren. Eine Ausnahme habe ich aber am Mittwoch noch gemacht. Allerdings – für mich ganz untypisch – drinnen und beim Bier. Zwift und Wahoo hatten in den Brew Dog Pub auf St. Pauli geladen und weil ich eh gerade in der Nähe war, bin ich da mal hin. Zufälligerweise mit Radklamotten und -schuhen im Rucksack. Eigentlich wollte ich nur mal gucken. Und vielleicht ein IPA trinken. Aber nach ein paar Runs von anderen Granaten fing es dann doch an zu jucken. Und als ich Hauke Heller von den Triathleten da rumstehen sah, habe ich ihn mir geschnappt und wir haben uns ganz romantisch zusammen auf dem Klo umgezogen. Aufgabe war für alle, aus der kalten Hose auf dem Smarttrainer einen 900 Meter Berg zu ballern. Was mir keiner gesagt hat: der Berg ging richtig hoch. Und dass es keine gute Idee ist, gleich sein wahres Gewicht anzugeben – unter anderem weil das darüber den zu überwindenden Widerstand definiert. Um es kurz zu machen: ich bin gnadenlos untergegangen und mir war danach erstmal ewig kotzübel. Nun könnte ich es auf Größe und Gewicht schieben, aber der Heller ist noch länger und vermutlich auch noch schwerer als ich. Und der ist nachher in den Top 5 gelandet. Nachher kam dann noch der Ratschlag, ich sei zu dick getreten. Problem war aber: ich war schon auf dem größten Ritzel. Gewonnen hat nachher Tobias Tetzlaff. Der fährt das ganze Jahr rund um den Globus Rennen für das „Embrace the World Cycling“ Team – wenn er nicht gerade auf Supermarktparkplätzen aus Nettigkeit leere Flaschen aufsammelt. Dafür durfte er Mittwoch einen Wahoo Kicker mit nachhause nehmen. Allerdings mussten die drei Besten ewig später nochmal im Finale ran. Da hätte ich mich eh bedankt. Weil nachher waren naturgemäß Bier und die Snacks alle. Und das war alles richtig lecker und Off-Season. Kudos an Bianca Bernhard, die die Damenwertung souverän gewann und extra dafür aus Braunschweig angereist war. Interessanterweise meinte sie nachher, dass die Jungs von der Promo-Crew sie gelobt hätten, weil sie wohl als Einzige aus dem Stand ihr richtiges Gewicht angeben konnte, vor dem Wiegen. Radsportlerin halt. Ach so: ich habe mein Gewicht übrigens großzügig aufgerundet. Und das was der Kai Rapp da stolz in die Kamera zeigt, ist natürlich nicht meins. Seins glaube ich auch nicht. Fazit: Wenn der Mann mit der Kamera einem bei Fratzengeballer ins Innerste guckt, dann wird man automatisch nochmal etwas schneller, zumindest gefühlt. Auch wenn man am Berg kleben bleibt. Und ja, man kann in der Kneipe auch in Jeanshosen schneller fahren als die großen Meister in ihren schicken Radklamotten. Und natürlich kann man als Hamburger Radsport-Promi auch nur dabeistehen und Bier trinken. Dann macht man sich auch nicht so zum Affen vor der johlenden Meute. Allerdings gilt hier wie so oft: if you never go, you will never know. Und weil ein paar Experten meinten, es habe bei mir vermutlich nur an der dieses Mal nicht mit Molten Speed Wax gewachsten Kette gelegen. Das ist natürlich möglich. Und ihr ahnt ja nicht, was da noch für ein Potenzial dahintersteckt. Schließlich ist sowas hier eins der wenigen Tuningprodukte, die auch drinnen Sinn machen. Und den Perserteppich sauber lassen, auf dem man smart trainiert. Die Muddi wird sich auch drüber freuen. Danke für die Bilder an Mr. Pinko a.k.a. Stefan Rachow. Und an die Jungs von Zwift und Wahoo, die das Bier bezahlt haben.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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