Juni 1983, der kleine Marcus hat Geburtstag und bekommt ein nagelneues BMX geschenkt. Alle anderen hatten ein Raleigh Burner, von Schauff das Anaconda oder ein Kuwahara (das mit ET vorne drin) aber er bekam ein Silverfox in komplett verchromt. Stolz wie Bolle ging es nach Buchholz auf die BMX-Bahn zum Rennen. Da wurde er Letzter – und Rennfahrer. Vierzig Jahre später ging es letzten Sonntag wieder nach Buchholz, wieder mit Stollen-Reifen. Allerdings zum MTB-Rennen im Stadtwald. Letzter wurde ich nicht, gewonnen hat ein anderer Altmeister, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Beim BMX-Rennsport ist eine der wichtigsten Übungen der Start. Wer als Erster in die erste Kurve fährt, der gewinnt meistens. Das nennt sich Holeshot. Weil in der Kurve bleiben immer welche liegen und danach dann überholen ist schwierig. Vor allem, weil dann alle wie auf der Perlenschnur aufgereiht sind. Ganz ähnlich ist das auch beim MTB Rennen. Mit viel Bumms und einer Watt-Spitze wie seit Jahren nicht mehr ging es dann immerhin als Vierter ins Gelände. Das war kurze Zeit auch machbar, aber an der ersten Rampe flogen dann die ersten Welt- und andere Meister an mir vorbei. Das war aber auch gut so, denn anderes als beim BMX dauerte sowas keine 60 Sekunden, sondern 60 Minuten und mir war schnell (!) klar, dass das so nicht weitergehen konnte. Über Kreuz guckend lag ich dann auch noch einmal kräftig auf der Nase beziehungsweise wie immer (auch früher beim BMX) auf dem rechten Knie, sodass mich noch ein paar Heißdüsen überholen konnten, ich danach dann aber endlich meine Ruhe hatte und mich durch den prima abgezirkelten Stadtwald kämpfen konnte. Ziel war den Tag neben ganz viel Spaß im Gelände mal ein paar neue Trainingsreize zu setzten durch Belastungen, die ich so ewig nicht mehr hatte. Folge waren nachher in der Auswertung ganz zwölf Auszeichungen für sowas 1-, 2,- 3- und 5-Minuten Max-Werte bei Watt, höchste Herzfrequenz seit ich das Garmin-Gerät habe usw.. Und zeitweise neben dem üblichen Rotzfaden auch noch andere Dinge im Gesicht hängend. Zum Vergleich seht ihr hier mal erst ein knapp 30-KM-Zeitfahren von neulich und die Datei vom Rennen am Sonntag. Rot ist Herzfrequenz, grün sind die Watt. Kommentar vom Coach zu Nr. 1: Sieht gut aus. Kommentar zu Nr. 2: Autsch. Was auffällt: Beim Zeitfahren sind die einzigen Ausreißer nach oben und unten die spitzen Kurven, die ich vorsichtig gefahren bei. Beim MTB geht es nur auf und ab und auch dauernd über sowas wie meinen Wohlfühlbereich. Und das muss man entweder trainieren und können, oder es geht in die Hose, so wie bei mir neulich, zumindest vergleichsweise. Die Amis habe dazu immer das Bild von den Matches. Immer, wenn du einen Antritt reitest, verbrennst du ein Streichholz. Und irgendwann sind die alle und der Ofen ist halt aus. Angesetzt waren 50 Minuten, was dann auf fünf Runden rauskam. Die letzte habe ich nochmal alles aus mir rausgeholt (doppelt und dreifach) und bin auf die Bummelbahn aufgefahren, die eigentlich schon außer Sichtweite waren. Nach meinem Klingeln haben die beiden Jungs dann aber nochmal Gas gegeben und ich bin dann im sowas wie einem Zielsprint abgehängt worden. In der Grafik ist das schön zu sehen am letzten Anstieg der roten Linie, als der Puls nochmal durch die Decke ging. Danach ging es dann auch da wieder in die stabile Seitenlage und ich musste mich erstmal berappeln. Auf dem Nachhauseweg per Rad gab es dann noch einen fetten Eisbecher und den Rest des Tages ging nicht mehr viel und ich bin trotz nur einer Stunde Anschlag kaum noch von der Hollywoodschaukel runtergekommen. Und heute merke ich meine Beine immer noch. Das Ergebnis war so zweitrangig, dass ich die Frage danach gar nicht beantworten konnte und geschätzt habe so auf Top 10. Und siehe da, das war eine Punktladung. Wer mag, findet die Ergebnisse samt Rundenzeiten hier. Die Moral von der Geschichte: Geht einfach mal irgendwo hin, wo ihr nicht jeden Tag seid. Auch wenn das dann nicht euer Wohlfühlbereich ist oder sowas vielleicht nicht im Trainingsplan steht. Und andere das alles deutlich besser können. Ein kleines Bisschen #fratzengeballer ist nämlich immer gut. Voll der fette Werbeblock: Weil ich immer wieder gefragt werde, ob ich auch auf dem MTB die Kette wachse. Ja klar, gerade da. Du kannst zwar auch mit Sonax auf dem Trikot Rennen gewinnen, aber nur mit Heißwachs entfällt das Idioten-Tattoo auf der Wade. Gibt es wie ganz viel anderes geiles Schnellfahrzeug bei mir im derbaranski.shop! Danke an dieser Stelle an die RSG Nordheide für das Ausrichten der Veranstaltung, an meine liebste Fotorika
für die Bilder und Glückwunsch an den Sieger der ver- und gesammelten Seniorenklassen: Stefan Danowski, du bist eine geile Sau! Ach so, abends habe ich dann noch meinen Cruiser entstaubt und aufgepumpt. Das ist ein 24-Zoll-BMX-Racebike. In Rellingen soll es nämlich einen geilen Pumptrack geben. Comments are closed.
|
Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
Kategorien
Alle
|