Schnellfahren kommt von schnell fahren, oder? Das mag trainingswissenschaftlich ja sein, aber ich bin der Meinung, dass man gerade beim Zeitfahrrad vernünftig verzögern können muss. Und das ist aus mehreren Gründen gar nicht so einfach:
Idealerweise ist man schneller unterwegs als sonst. Dann bleibe ich gern so lange wie möglich in der Aerohaltung und greife erst spät um an die Bremshebel. Und dann sind halt oft Carbonfelgen verbaut, die nur suboptimal verzögern, das hatten wir ja weiter oben schon mal. Solange Scheibenbremsen sich noch nicht etabliert haben, und das werden sie meiner Meinung nach auch bei Zeitfahrrädern, ist das also alles ein Kompromiss. Dazu kommt noch, dass die Bremsen komplett integriert sind und die Einstellung hierdurch nicht einfacher wird. Das merkt man besonders, wenn z.B. zwischen Trainings- und Wettkampflaufädern getauscht wird, und hier etwa auch andere Bremsbeläge verbaut werden müssen. Achtet also drauf, dass die Bremsen immer vernünftig eingestellt sind. Verbaut die richtigen Bremsgummis, je nachdem was der Hersteller angibt, viele liefern ja eigene dazu. Und rechnet damit, dass ihr hier mit der Feile ans Gummi müsst: durch die breiten Felgen sind einige Bremsgummis in neuem Zustand zu breit. Entweder passen die Laufräder dann gar nicht rein ins Rad. Oder die Bremse ist hierzu soweit offen, dass dann der Bremszug zu wenig Vorspannung hat und die Bremse sich schwammig anfühlt und es irgendwo im Inneren klappert. Anders als bisherige Generationen von integrierten Bremsen ziehen die am Plasma aber ziemlich gut. Hinten wird dazu auf eine Aerobremse von Shimano gesetzt. Diese hat allerdings keine Möglichkeit, die Kabelspannung mal eben zu verstellen. Um an sie heranzukommen, muss seine Kunststoffabdeckung abgenommen werden. Vorne wird eine Entwicklung von TRP verbaut, die hinter einem Carboncover liegt und eine Weiteneinstellung bietet. Was neben der technischen Seite hilft, ist ein bisschen mit Auge zu fahren. Zu oft beobachte ich Fahrer, die wie die Wilden von der Startrampe preschen, um dann zweihundert Meter später mit stinkenden Bremsbelägen auf die erste Kurve zuzueiern. Hört lieber ein paar Meter vorher auf zu treten und bremst wenig bis gar nicht. Oder fahrt Abfahrten aufrechter und greift außen, wenn ihr wisst, dass ihr unten eh bremsen müsst, weil es eng wird. In der Summe kostet euch das nichts. Und im Idealfall seid ihr nachher sogar schneller damit. Alles klar? Hey, morgen ist übrigens Weihnachten! Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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