Die Reifenwahl kann schnell zu einer Wissenschaft werden und hierüber kann man sich die Köpfe heiß diskutieren. Ich fahre seit Jahren nur noch Laufräder für Faltreifen. Schlauchreifen sind aus meiner Sicht einfach überholt. Sie rollen schlechter, kosten zu viel und sind ein Drama in der Montage und bei Pannen. Und wenn man mal genau hinguckt, sind die allermeisten neuen Aerolaufräder der letzten zwei Jahre gar nicht mehr in Schlauchreifenversion auf den Markt gekommen, sondern für das neue Wunderwerk Tubeless optimiert. Das ist zwar auch für meinen Einsatzzweck im Kommen, hat mich noch nicht so hundertprozentig überzeugt, dass ich beim Wettkampf darauf setzen würde. In diesem Bereich glaube ich allerdings an ein paar massive Verbesserungen in den nächsten Jahren und dann wird da vermutlich kein Weg mehr dran vorbei führen (genau wie – Jehova! – Scheibenbremsen an Zeitfahrrädern). Wo kein Schlauch ist, kann theoretisch eben weniger Reibung sein und alle mit dem Schlauch verbundenen Minuspunkte sind dann futsch. Aktuell also Faltreifen. Aber auch hier gibt es ziemliche Unterschiede und zwar in mehr Punkten, als man es annehmen mag. Neben den üblichen Parametern wie Rollwiderstand, Pannenschutz, und Komfort kommt beim Zeitfahren nämlich wieder die Aerodynamik zum Zuge, wie schon beschrieben logischerweise vorne mehr als hinten. Und der Trend zu immer breiteren Reifen, die besseren Rollwiderstand bieten und komfortabler sein sollen, geht hier nach hinten los. Denn ein effektiv 26 Millimeter breiter Reifen hat einfach mehr Stirnfläche. Und die wollen wir ja vermeiden, wenn speziell das Vorderrad wie die Nase im Wind steht. Pro Millimeter Breite kann man mit ca. einem halben Watt Einbußen rechnen, wenn man z.B. mit 45 km/h unterwegs ist. Interessant ist auch, wie weit die Herstellerangabe von den effektiven Breiten abweichen, werden Faltreifen auf moderne breite Aerolaufräder montiert. Und wie hoch die Toleranzen innerhalb eines Modell sein können! Ich habe das mal gemessen und bin auf bis zu 27 mm Millimeter Breite bei nominellen 23er Faltreifen gekommen. Wenn die Unterscheide bei guten Aerolaufrädern nun bei 1 - 2 Watt liegen, kann man sich damit schon wieder die ganze Investition relativieren. Oder man montiert zumindest vorne eben schmal. Wie bei den Laufrädern schon erwähnt, kommt es hier auch auf die Passung von Reifen und Felgenbett an, hier sollte alles möglichst plan sein. Eine birnenförmige Passung eines zu breiten Reifens ist hier dann noch blöder. Und ob man den Fahrkomfort beim Zeitfahren wirklich unterscheiden kann zwischen einem montierten 23er und 25er Reifen lasse ich mal dahingestellt. Ich habe da meist andere Sorgen. Na, neugierig geworden? Was denn nun konkret Sinn macht, lest ihr als nächstes. Vorab: so ein Hexenwerk ist das gar nicht.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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