Früher, da war alles besser. Da gab es eine große Leitmesse namens Eurobike und wer was mit Fahrrädern verkaufen wollte, der kloppte sich mit allen anderen um einen Standplatz. Den gab man für die Folgejahre auch nicht wieder her. Ähnlich verhält es sich heute noch mit Unterkünften in der „Metropolregion“ Friedrichshafen, wo sich jede Oma einmal im Jahr eine goldene Nase mit dem Jugendzimmer ihrer Tochter verdient, das sie für horrende Summen vermietet. Die Tochter, „des ist übrigens a ganz a Schlimme“ heißt es dazu dann beim Frühstück immer. Weil da sitzt sie dann gern dabei und erzählt. Also die Oma. Heute veranstaltet jeder Hersteller eine eigene Hausmesse, Händlertage oder Presse-Events und stellt seine neuen Bikes dann vor, wenn es ihm zeitlich in den Kram passt. Oder vom Zeitpunkt für die Order oder die Verfügbarkeit weil Fertigstellung in Serie sinniger ist als Anfang September, wenn der Herbst kommt. Nachdem ich Anfang des Jahres für einen Launch schon ganz in Arizona war und im Mai bei Scott in der Schweiz, wurde gestern die Messe-Saison auf heimischem Boden eingeleutet. Erst ging es zu Hartje nach Hoya. Kennt man als Endverbraucher eher nicht, ist aber in Deutschland einer der größten Vertriebe für alles rund ums Fahrrrad. Conway ist zum Beispiel eine Hausmarke aus Hoya. Den Laden gibt es schon seit 1895 (kein Schreibfehler) und wenn man durch die Provinz anreist und Hoya am Horizont auftaucht, dann könnte man meinen, Hartje sei Hoya. Bei mir deshalb gern ein Versprecher: ich fahre nach Hartje zu Hoya. Klassiker dort neben ganz vielen Marken, unter anderem Fulcrum, Camelbak und Fizik: der Sonderverkauf vom Grabbeltisch und die üppige Verpflegung mit deftigen Sachen wie Kohlroulade und Butterkuchen. Im Anschluss ging es dann weiter nach Cloppenburg zur Ride On von Derby Cycle. Weil ich schon in der niedersächsischen Provinz war, weiter großteils über Landstraßen, wo auch außerhalb geschlossender Ortschaften Tempo 50 angesagt war. In Cloppenburg ging es dann bei mir im Wesentlichen um die Marken Cervélo, FOCUS und Santa Cruz. Die findet man nämlich auf der Eurobike auch nicht mehr. Das ein oder andere Modell hatte ich schon mal gefahren, die interessanten weil brandneuen Sachen waren alle mehr oder weniger unter Verschluss. Es bleibt auf jeden Fall spannend die nächsten Monate. Thema neben allem mit Motor ist ja derzeit Gravel. Für den Testride damit war ich zu spät und der zweite am Nachmittag soff leider so richtig ab. Dafür gab es aber mit Dan und Ingo von Enjoyyourbike noch Pfannekuchen und Frozen Joghurt im Cateringzelt. Auch Derby lässt sich da nicht lumpen, was die Verköstigung der Händler – und Presse – angeht. Danach ging es dann auf kürzestem Weg ab auf die A1 und rein in den Stau, es war ja Freitag. Nächster Stopp jetzt kommende Woche: die Jungs von Stevens in Hamburg. Ich tippe auf Ochsen am Spieß, man grillt halt gern in Mümmelmansberg. Und dann Anfang September: Good old Eurobike, weil die gibt es ja auch immer noch. Früher, da war alles besser? Ich erinnere mich an ein MTB, mein erstes mit 29 Zoll Laufradgröße, in das habe ich mich auf irgendeiner Eurobike verknallt. Bestellt habe ich es dann kurz darauf, also im Herbst. Geliefert wurde es dann im Mai des Folgejahres. Heute bekommen es die meisten Firmen zumindest hin, die erste große Nachfrage am Markt mit einer Charge neuer Modelle zu bedienen. Siehe die ganzen P 5 Disc von Cervélo, die dieses Jahr die Wechselzonen bevölkern. Auf jeden Fall ist es heute ein Vielfaches an Gegurke ist, wenn man die News als Erster sehen will. Und man muss aufpassen mit der schlanken Linie. Kommentare sind geschlossen.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
Februar 2025
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