Heute am #timetrialtuesday geht es mal um meine Vorbereitung auf einen Zeitfahrwettkampf. Die fängt genaugenommen am Tag vorher an. Statt mich da auszuruhen und die Beine hochzulegen, werden die noch einmal so richtig auf Betriebstemperatur gebacht. Im Detail fahre ich dreimal fünf Minuten in dem Wattbereich, den ich den nächsten Tag anpeile. Auf dem Zeitfahrrad und mit nur kurzen Pausen dazwischen, etwa so drei bis fünf Minuten. Danach gibt es noch drei richtig harte 30-Sekünder und ab unter die Dusche. In der Summe sind das zwar nur anderthalb Stunden Fahrt, die es aber in sich haben und die man am Folgetag noch spürt. Und auf jeden Fall wird am Vorabend nicht an Kohlenhydraten gespart. Allerdings nicht in Form von Bier, das entfällt. Am Wettkampftag geht es dann immer rechtzeitig los, hektisch wird das Zeitfahren Richtung Start auch so immer noch früh genug. Wenn es irgendwie geht, fahre ich am dem den Tag den Kurs ab. Wenn das nicht geht, weil vorher schon andere Klassen fahren, dann war ich auf jeden Fall vorher mal vor Ort und habe mir da jede Kurve und jedes Schlagloch angeguckt. Das lohnt sich, wenn man nachher mit 50 angenagelt kommt und weiß, wo man Tempo rausnehmen muss. Abrupte Richtungswechsel und Vollbremsungen bei dem Tempo enden meist nicht wie geplant. Nachdem ich die Nummer und den Transponder abgeholt habe, packe ich alles aus, pumpe die Reifen an den Wettkampflaufrädern auf, pinne die Nummer mit der Oberkanten schon mal an den Einteiler und lege alles an Helm, Überschuhen und Energiegel parat. Auch wichtig und es rächt sich beim Zeitfahren immer so richtig böse, wenn man das vergisst: eine gute Sitzcreme! Dann geht das Zeitfahrrad auf die Rolle, ich hole meinen alten i-Pod raus und fahre mich immer beim gleichen Album eine halbe Stunde ein. Auch wenn mir vorher noch die Augen zugefallen sind, spätestens beim dritten Titel von Social Distortion bin ich dann in der richtigen Stimmung für gleich ordentlich auf die Rübe. Letztes Jahr vor dem King of the Lake bin ich zwei Stunden vor dem Start noch im Liegestuhl eingepennt. Zu meinem Kumpel Jan meinte ich danach, dass ich gar nicht weiß, wie ich jetzt noch in Wettkampfstimmung kommen soll. Hat dann aber dank White Light, White Heat, White Trash alles noch geklappt. Beim Warmfahren muss ich euch leider enttäuschen, wenn ihr hier jetzt spezifische Intervalle erwartet, mit denen bin ich an dieser Stelle nie grün geworden. Ich fahre einfach locker mit ein paar Frequenzerhöhungen bis ich angeschwitzt bin. Danach geht es raus aus den normalen Radsachen, abtrocknen und rein in den Einteiler. Das kann dauern und ist oft genug schon im Fiasko geendet, weil der Reißverschluss im letzten Moment nicht mehr zuging. Deshalb habe ich immer einen zweiten dabei. In der Konsequenz springe ich dann nur in Überschuhen ums Auto und suche den. Sieht sicher lustig aus, hat Jan aber auch noch nie aus der Ruhe gebracht. Meist zündet er sich dann erstmal noch eine an. Wenn der dann angezogen ist, lasse ich mir noch ein bisschen Kinesiotape auf meinen Rücken kleben, zwei Schulter- und –blattbrüchen sei dank. Und wenn der Reißverschluss dann oben ist, lasse ich die Nummer auch unten noch anpinnen und zwar erst dann, wenn ich auch auf dem Aero-Lenker liege. Sonst reißt die nämlich als erstes wieder ab, wenn ich mich drauflege. Und das nervt. Jetzt noch zwei Gels mit Wasser runterwürgen, Helm auf und ab zum Start. Ab da bin ich dann im Tunnel, egal wie lang der ist. Ob zehn, 20, 50 oder 180 Kilometer, abgeschaltet bin ich immer gleich. Lustige Interviews gibt es da nicht mehr mit mir. Die Nachbereitung sieht bei mir dann auch immer gleich aus: durchs Ziel rollen, Helm ab, Einteiler auf und erstmal irgendwo hinlegen und die Vitalfunktionen neu sortieren. Wenn die wieder da sind, gibt es immer eine großen kalten Kakao und es geht ans Ausfahren. Und danach dann manchmal noch auf´s Podest. #zeitfahrhacks #timetrialtuesday #fratzengeballer #zeitfahren #timetrial #derbaranski #doperstinkenalleimmer #ballern
Comments are closed.
|
Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
Kategorien
Alle
|