Achtung Werbung, wer sucht, findet hier ganz raffiniert versteckte Shop-Links! Der Wonnemonat Mai ist da und heute geht es um überflüssiges Fett. Und zwar nicht das Gold auf euren Hüften sondern die initiale Fettpackung, mit der neue Fahrradketten immer ausgeliefert werden. Jeder kennt das: man zieht die Kette, egal von welchem Hersteller, aus der Packung, montiert sie am Rad und alles ist voller Schmiere. Anders als alles andere, was dann in Folge auf die Kette kommt, ist das Zeug aber so zäh, penetrant und übermäßig aufgetragen, dass man sich fragt, was das in der Hülle und Fülle eigentlich soll. Für eins ist das jedenfalls nicht, nämlich für die Schmierung im Fahrbetrieb. Das kennt nämlich auch jeder: wenn man mit dem Rad dann ein erstes Mal gefahren ist, selbst bei Sonnenschein und auf sauberer Strecke, dann klebt der Antriebsstrang voller Staub und Sand. Was das dann da überhaupt soll? Ich habe mittlerweile mit einigen Spezies gesprochen, die mit Kette und Co. ihr Geld verdienen und unisono hieß es dann: „naja, zum Fahren ist das da nicht drauf“. Interessant, oder? Vielmehr handelt es sich um einen Korrosionsschutz für die Lagerung. Keine Ahnung wie lange so eine Kette manchmal irgendwo rumliegt, bis sie ans Rad geht. Und dann macht sie den Antrieb anfangs wenigsten schön leise. Zumindest bis das Rad dann in der Realität draußen ankommt. Also runter damit! Egal, für welche Schmierung ihr euch entscheiden habt und auch wenn euch meine Herangehensweise mit fettfreien Schmierungen immer noch nicht so recht überzeugt hat – shame on you – tut euch, eurem Material und Geldbeutel (Thema Verschleiß!) einen Gefallen und entfettet die Kette vor der ersten Fahrt. Hokuspokus, jetzt fängt er wieder an zu spinnen, die Profis fahren das ja auch alle so? Eher nicht. Ich hatte kürzlich für eine Story auf tri-mag.de ein Zeitfahrbike vom Team Kathusha hier, samt neuester Gruppe von SRAM. Und auch hier, siehe da, war die Kette komplett fettfrei. Weiterer Riesnvorteil aus meiner Sicht: wenn man damit ins Gelände geht, dann hat man gleich viel weinger Dreck, der hängenbleibt! Womit löst sich das nun am besten? Ich habe diverse Lösungsmittel ausprobiert, denen man allen eine irgendwie geartete Fettlösekraft zugetraut hätte. In lockerer Reihenfolge: Waschbenzin, Terpentinersatz, Bio-Ethanol und Brennspiritus. Um es kurz zu machen: mit Spiritus und dem Ethanol könnt ihr vielleicht den Grill anzünden, aber das zähe Kettenfett bewegt sich dadurch auch nach längerem Einweichen wenig bis nicht. Ich verwende für meine ganzen Kettensession eh schon länger Waschbenzin aus dem Baumarkt, das kostet grob fünf Euro pro Liter und ich kann es mehrfach verwenden, wenn ich es nach der Kettenauswäsche per Kaffeefilter filtere. Bei neuen, eine Stunde eingefahrenen Ketten, aktuell fast immer Shimano Ultegra oder DURA-ACE, reichen drei Durchgänge in einem großen Einmachglas, bis das Benzin klar bleibt und die Ketten sauber sind und bereit für die weitere Behandlung im Ultraschallgerät. Da geht bei mir ein Spritzer alkalische Lösung rein und das Wasser hat so 80 Grad. Wenn die Kette da dann rauskommen, geht noch mal eine Ladung Waschbenzin drüber, um die letzte Rückstände von der Ultraschalllösung ab zu bekommen und dann geht das ins heiße Molten Speed Wax . Das inklusive vorherigem Einfahren zum Polieren und Lösen des Fetts ist zugegebenermaßen nur was für Freaks wie mich. In voller Breite seht ihr den Prozess übrigens hier. Das geht hier übrigens immer in Zehnerschritten über die Bühne, für eine Kette mache auch ich das nicht. Für die breite Masse wird es auch reichen, mit einem alten Einmachglas und Waschbenzin oder eben Terpentinersatz zu arbeiten, bevor ein auf jeden Fall fettfreies Schmiermittel drauf kommt. Alternative zum geschmolzenen Granulat von Molten Speed Wax aus meiner Sicht ein weiterer ausbaldowerter fettfreier Anbieter: Dry Fluid . Ergebnis dieser Prozedur:
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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