Hier noch der Nachdreher zum Zeitfahren am letzten Sonntag. Es ging nach ein paar Jahren Pause mal wieder nach Rosdorf. Das ist bei Göttingen, hinterm Knast an der Autobahn links. Frieder Uflacker richtet das mit seiner Agentur Personal-Sports aus und macht da immer einen verdammt guten Job. Kleine Anekdote zu ihm: er flog vor Jahren mal bei einer Norddeutschen Meisterschaft an mir vorbei – und hielt dabei eine abgebrochene Extension vom Aerolenker in der Hand, dem Nortorfer Kopfsteinpflaster sei Dank. Er war also einarmig schneller als ich bei Vollgas. Das fand ich damals wie heute beeindruckend.
Zum Sonntag: der Kurs ist wie für mich gemacht, lange, gut einsehbare Geraden, zwei flache Runden mit wenigen Kurven, alles auf Highspeed ausgelegt. Trotzdem lag der Streckenrekord woanders. Jedes Mal, wenn ich auf der A 7 daran vorbeifuhr, fiel mir das wieder ein. Also hin da. Zuhause war noch Sommer, auf der Autobahn kurz vor Göttingen dann Weltuntergang. Und ich nur in Sandalen, vielen Dank. Ich also im Regen auf die Strecke und geguckt, ob noch alles da ist. Vorm Start hörte der Regen auf und es wurde wieder warm. Und bei Hitze fahre ich immer am liebsten. Mein Lauf lief dann perfekt, anders kann man das nicht sagen. Mittlerweile war es komplett trocken, die Kurven waren wunderbar zu fahren und zur Abwechslung gab es für meine Verhältnisse gar keinen Wind. Ergebnis waren dann genau 31 Minuten auf die angegebenen 25,5 Kilometer. Was nicht nur bei mir zur Frage führte, ob man mit fast 48 Jahren einen 49er Schnitt fahren kann. Und da bin ich auch heute noch skeptisch, weil a. wird meine Leistung nicht unbedingt besser und b. fängt für mich da dann irgendwo der Bereich an, der zu schön klingt, um wahr zu sein. Zumindest für Nicht-Profis. Ein Blick auf die Auswertung zuhause zeigte dann aber deutlich weniger Kilometer an und die Leistung auf der Strecke war auch schon mal besser. Wenn Garmin das alles korrekt aufgezeichnet hat, dann waren es nur 24,1 Kilometer, ergo knapp 47 km/h. So schnell war ich da trotzdem noch nie. Zuletzt waren es über 30 Sekunden mehr und den bisherigen Streckenrekord habe ich auch um 25 Sekunden kassiert. Und dem Magdeburger Urgestein Tino Beck, der den ganzen Tag nichts anderes macht als Zeitfahren, habe ich fast eine Minute abgenommen. Siehe die Ergebnisse . Wie kann das also angehen? Und da fiel es mir wieder ein: ich saß so ins Cockpit gekauert auf dem Rad, dass bei jeder kleinen Bodenwelle die Hände vor das Visier knallten. Und das habe ich auch bis zum Ende so durchgezogen. Die Lehre daraus für mich und jeden Interessierten – mal wieder: es geht nichts über eine konsequent durchgezogene Aeroposition, auch wenn die Leistung dadurch evtl. sogar in den Keller geht. Was ihr hierdurch an Speed rausholt, ist die paar Watt sicher wert, die dabei flöten gehen. Hier noch der Bericht vom Göttinger Tageblatt. Das findet man auch selten, dass die Lokalzeitung jemandem zu einem Zeitfahren schickt. Wer da genau hinguckt, wird auch sehen, dass ich keine 400 Watt gefahren bin, wie schon vermutet wurde. Aber danke, dass du mir das zutraust, Herr Singh. Danke auch noch an Konne Simon für´s Helfen beim Anziehen, ist immer scheißeng der Einteiler. Vor allem wenn man angeschwitzt und meganervös ist. Und an Gabi Beck für das scharfe Bild vom Podest. Nächster Stopp ist jetzt am Sonntag im Alten Land beim Ollanner Zeitfahren. Von den kessen T-Shirts habe ich übrigens auch ein paar dabei. Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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