Passend zum #timetrialtuesday hier noch mein Recap zur Zeitfahr-WM der Master, die letzten Donnerstag in Aalborg ausgetragen wurde. Die meisten Deutschen haben ja schon ihre Rennberichte online gestellt, ich habe mir extra etwas Zeit gelassen – mit einer Träne im Knopfloch. Aalborg war wie bei vielen auch bei mir eins der eingeplanten Highlights in dieser Saison und ich würde tiefstapeln, wenn ich sagen würde, dass ich da nicht mit großen Ambitionen hingefahren wäre. Bei mir war das die vierte WM nach Albi, Posen und Trento. Die bisherigen Plätze waren 5., 2. und 10. So richtig zufrieden war ich außer dem Vizeweltmeister in 2019 eigentlich nie, weil immer was in der Vorbereitung oder am Renntag nicht hingehauen hat. Hingehauen hat es mich in der Vorbereitung zwar auch einmal – mit dem Rad – aber das hat mich nicht groß beeinträchtigt. Die Werte zumindest auf dem Rennrad waren die letzten Wochen auch super, entsprechend groß waren dann auch die Erwartungen, inklusive ganz neuem Scott Plasma TT und neuem Einteiler (danke an die Folks von Ryzon dafür!). Rennen in Dänemark sind schon früher immer geil gewesen und der Kurs sah auch aus wie meiner: 33 flache Kilometer am Limfjord entlang, immer schön im Wind. Dazu gab es eine Vollsperrung und wieder Motorräder als Aufpasser auf der Strecke. Und es war Sommer, da oben nicht immer selbstverständlich im August. Zudem war das Teilnehmerfeld so groß und stark wie noch nie, in der Summe waren das über 720 Zeitfahrer und meine Altersklasse hatte über 50 Leute am Start. Am Start lief dann noch Pearl Jam über die Lautsprecher, mehr ging nicht. Warte, doch, wer immer schon mal mit Mario Cipollini in der Startaufstellung stehen wollte, der wäre hier auch fündig geworden. Der junge Mann startete nämlich ein paar Minuten vor mir und gewann die Altersklasse über mir – sehr zur Freude aller anderen Teilnehmer. Schön zu sehen, wie nervös auch der Held meiner Jugend ein paar Minuten vorm Start ist. Zum Rennen: Unterwegs lief alles nach Plan, ich habe in der Summe sechs Leute eingesammelt, die vor mir los sind und von der Position, Kadenz, dem Untenbleiben, dem nötigen Biss bis zum Schluss hat alles gut geklappt. Eigenwahrnehmung also wieder 1A, im Sport ja oft die halbe Miete. Im Ziel war ich dann komplett ausbelastet, dieses Mal unter anderem an den Blaubeeren zu erkennen, die ich ins Gras gehustet habe. Wichtig an dieser Stelle: Mehr war nicht drin, also von der Leistung. Geworden ist es dann Platz 19 in meiner Klasse, siehe hier die Ergebnisliste. Natürlich hätte ich gern was Besseres eingefahren. Nach der Quali in Svendborg im Juni mit Platz 5 hatte ich meine Erwartungen schon etwas gedrosselt auf Top 10. Dazu hat es aber einfach nicht gereicht. Und das ist ja das Schöne am Einzelzeitfahren, verantwortlich bist am Ende immer nur du selbst, also egal ob gut oder schlecht. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das die erste Masters-WM war, die aus meiner Sicht den Namen verdient hat. Hier war wirklich die Weltspitze am Start in den Altersklassen und dafür bin ich einfach zu schlecht. Ich glaube, am Donnerstag habe nicht nur ich doof aus der Wäsche geguckt, wie schnell man auch als Master fahren kann. Bei mir war es nicht mal mehr ein 45er Schnitt, der Schnellste aus der Klasse 19-34 hat da einen knappen 50er Schnitt auf den rauen Asphalt gebrannt. Aber auch Señor Delgado, der bei mir gewann, fährt da dann mal locker einen 48er und das habe ich nie geschafft. Plus ich merke, dass nicht nur die Leistung bei mir rückläufig ist, sondern es auch immer öfter am Willen scheitert, ganz anders als noch vor ein paar Jahren. Kürzlich in Banzau habe ich nach der Hälfte einfach aufgehört zu treten. Nach Olmsruh, bei mir sonst immer gesetzt, bin ich gar nicht erst hingefahren, sondern lieber vier Stunden trainieren gegangen. So, und deshalb ist jetzt einfach Feierabend. Aalborg war mein letztes Zeitfahren. Ich habe mal nachgeguckt, mein erstes habe ich tatsächlich 2003 gefahren. Damals hieß es von den eingefleischten Straßenspießern, ich könne das ganz sicher nicht, weil ich ja vom BMX Rennen komme. Hat dafür dann doch ganz gut geklappt. Also, ohne dass ich jetzt eine Ahnung habe, was als Nächstes kommt (ganz sicher was mit zwei Rädern und Kette dran!) haue ich jetzt in den Sack. In Hamburg sagt man tschüs! Der Baranski
PS: Nein, du kannst jetzt nicht meinen Startplatz für den KOTL haben, der ist zurück an den Attersee gewandert! For this #timetrialtuesday, here’s my recap of the Masters Time Trial World Championships that took place last Thursday in Aalborg. Most of the other German riders have already posted their race reports online, but I took my time—getting a bit emotional while doing so. Aalborg was one of the planned highlights of my season, like it was for many others. And I’d be lying if I said I didn’t head there with high ambitions. This was my fourth Worlds, after Albi, Poznan, and Trento. My previous placements were 5th, 2nd, and 10th. Apart from my 2019 runner-up finish, I’ve never been fully satisfied because something always went wrong, either in preparation or on race day. This time, I had a crash during training, but luckily it didn’t affect me too much. My numbers on the road bike were great in the last few weeks, so expectations were high, especially with a brand-new Scott Plasma TT and a fresh skinsuit (shoutout to the folks at Ryzon!). Races in Denmark have always been awesome, and this course looked like it was made for me: 33 flat kilometers along the Limfjord, plenty of wind, full road closures, and motorbikes keeping an eye on the course. Plus, it was summer up there, which isn’t always guaranteed in August. The field was larger and stronger than ever, with over 720 time trialists, and more than 50 in my age group alone. At the start line, Pearl Jam was playing over the loudspeakers—couldn’t get much better. Actually, it could: if you’ve ever wanted to line up with Mario Cipollini, this was your chance. The legend himself started a few minutes before me and won the age group above mine, much to the delight of everyone else. It was nice to see that even my childhood hero gets a bit nervous before the start. As for the race: everything went according to plan. I passed six riders who started before me, and everything from my position, cadence, staying low, and keeping up the intensity until the end worked out well. My perception of the race was spot-on, which is often half the battle in this sport. I was totally spent at the finish, and let’s just say you could tell by the blueberries I coughed up onto the grass. More importantly, I gave it my all in terms of effort. I ended up 19th in my class; you can check out the results here. Of course, I would have loved a better result. After qualifying 5th in Svendborg in June, I had adjusted my expectations to aim for a top 10 finish. But it just wasn’t enough. That’s the beauty of time trials—whether it’s good or bad, you’re the only one responsible in the end. To be fair, this was the first Masters Worlds that truly lived up to its name in my opinion. The competition was truly world-class, and I just wasn’t up to the task. I’m sure I wasn’t the only one surprised at how fast you can still be as a Master. I couldn’t even maintain a 45 km/h average, while the fastest rider in the 19-34 class blasted a near 50 km/h average on that rough asphalt. Even Señor Delgado, who won in my class, easily managed 48 km/h, something I’ve never been able to do. Plus, I’m noticing that it’s not just my performance that’s declining—it’s also my willpower. It’s not like it was a few years ago. Recently, in Banzau, I just stopped pedaling halfway through. And for Olmsruh, which was always a must for me, I didn’t even bother showing up, opting to train for four hours instead. So yeah, that’s it. Aalborg was my last time trial. I checked—I did my first one back in 2003. Back then, the die-hard roadies said I’d never be any good at it since I came from BMX racing. I think I proved them wrong. So, without having any clue what’s next (but it’ll definitely involve two wheels and a chain!), I’m calling it a day. In Hamburg, we say “tschüs!” Cheers, Der Baranski P.S. No, you can’t have my KOTL slot —it’s already back at Lake Attersee! #zeitfahren #timetrial #timetrialtuesday #timetrialling #zeitfahrhacks #fratzengeballer Comments are closed.
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Hier geht es um Sport an der frischen Luft! Dabei ist mindestens ein Fahrrad involviert und manchmal geht auch was kaputt. Sei es an Mann oder Maschine.
Da ich im Norden lebe, ist es zehn Monate im Jahr kalt und nass . Die Radfahrerbräune bleibt dabei auf der Strecke. Dafür klebt der Dreck überall und die Rotze gern mal quer. Was mir dabei durch den Kopf geht oder auf der Strecke bleibt, findet ihr hier bei mir im Blog #fratzengeballer. Also, welcome to the real world! Der Baranski Archiv
September 2024
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